Arimidex, Gelenkschmerzen, Trockenheit der Scheide

Hallo,
Ich bin 55 Jahre und ich hoffe, dass mein Brustkrebs nach 6 Chemo Behandlungen (Taxotere und Endoxan) und 30 Bestrahlungen jetzt hinter mir liegt. Meine Haare sind nachgewachsen und seit Juni 2010 bin ich für 5 Jahre in der Behandlung mit Arimidex. Jetzt bin ich offensichtlich in die Menopause gekommen. Ich leide an Gelenkschmerzen und frage mich, ob dies 5 Jahre andauern wird?
Ausserdem ist meine Libido auf dem niedrigsten Level und ich leide unter Trockenheit der Scheide, ist dies aufgrund der Behandlung? Oder wird dies so bleiben?
Der Gynäkologe bot mir Vaginalzäpfchen an aber mein Onkologe ist dagegen!

Guten Tag,

Die Gelenkschmerzen sind in der Regel zu Beginn der Behandlung mit Arimidex stärker und verschwinden nach ein paar Monaten wieder. Ich rate meinen Patientinnen deshalb nur ½ Tbl. pro Tag während dem ersten Monat einzunehmen anschliessend 1 Tbl. pro Tag. Wenn die Schmerzen nicht verschwinden, können Sie versuchen ein entzündungshemmendes Mittel, z.B. Aspirin. für ein paar Wochen einzunehmen. Wenn es sich nicht bessert, schlage ich meinen Patientinnen einen anderen Aromatasehemmer vor wie z.B. Aromasin oder Femara. Aber Achtung auch diese Medikamente können andere Nebenwirkungen verursachen. Ich empfehle nur dann etwas zu ändern, wenn die Nebenwirkungen stark sind.

Verminderte Libido und vaginale Trockenheit kann eine Nebenwirkung von Arimidex sein, welche aber auch in den Wechseljahren vorkommen und bleiben. Hormon-Medikamente, welche die Libido erhöhen, sind nach einem Brustkrebs kontraindiziert. Ein Sexologe kann wertvolle Hinweise geben, wie Sie damit umgehen können.

In Bezug auf die trockene Scheide erhalten meine Patientinnen eine fetthaltige Salbe (Deumavan) für die Schammlippen, die sie täglich anwenden können. Diese Salbe kann während des Geschlechtsverkehrs als Gleitmittel gebraucht werden. Verschiedene Scheiden-Ovula ohne Hormone (z.B. Laluna® Ovuli) oder Gleitgel helfen weiter.

Vaginalzäpfchen mit Hormonen sind problematisch. Ich empfehle nur als letztes Mittel Promestrien (Colpotrophine-Vaginalkapsel 1-2 mal pro Woche). Promestrien ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Östrogene, der vor allem lokal wirksam ist. Ich rate allerdings, so wenig wie möglich davon zu verwenden.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gilles Berclaz

Pour poster sur le forum il faut être inscrit!