Therapie nach Operation

Sally63

Ich bin 49-jährig, seit 1 Jahr in der Menopause und bei der diesjährigen Jahreskontrolle hat man aufgrund von Mikroverkalkungen eine Vakuum-Biopsie durchgeführt mit 2 Markierungen.
Der Tumor war weder in der Mammographie noch im Ultraschall sichtbar. Bei der Entnahme der Clips (inkl. veränderten Zellen) wurde ein 2.2 cm grosser Tumor entfernt, der erst in der Pathologie festgestellt wurde. Bei mir handelt es sich um einen Tumor G2 und die HER-2 Werte sind positiv. Die Werte der Hormonrezeptoren ER und PR sind mir leider nicht bekannt.
Nachdem wir keinen Sicherheitsrand hatten, wurde mir vor 2 Wochen die ganze Brust entfernt. Gleichzeitig möchte ich noch erwähnen, dass der Tumor in der unteren Hälfte der Brust war, die obere Hälfte der Brust war von keinen veränderten Zellen befallen.
Beim heutigen Gespräch in der Onkologie wurde mir nun vorgeschlagen, eine Chemo-, eine Infusion sowie eine Hormontherapie durchführen zu lassen um evtl. entgleiste Krebszellen abzutöten. Der Wächter-Lymphknoten war allerdings nicht befallen.
Ich bin im Moment komplett überfordert und bin dankbar für jeden Hinweis.
Vielen herzlichen Dank für Ihre Bemühungen.
Freundliche Grüsse
Silvia
Dr Gilles Berclaz


Guten Tag Silvia

In der Mammographie, die Sie bei der Jahreskontrolle gemacht haben, wurden Mikroverkalkungen diagnostiziert. Wenn die Mikroverkalkungen suspekt sind, werden sie mittels Vakuum-Biopsie abgeklärt. Zeigt diese Biopsie veränderte Zellen, muss eine weitere Abklärung durchgeführt werden. Bei Krebszellen kann direkt eine Operation geplant werden.

Bei Ihnen wurde der Tumor bei der ersten Operation nicht ganz entfernt und eine 2. Operation wurde durchgeführt. Das kann passieren, wenn der Tumor, oder die Vorstufe von Krebs, welche sich oft um den Tumor befindet, ausgedehnt sind. Oder wenn in der Brust 2 oder mehr getrennte Tumore sich entwickelt haben.

Zur Behandlung des Brustkrebses gehört heute fast immer eine Behandlung mit Medikamenten. Warum? Studien haben gezeigt, dass wenn Sie 2 Gruppen von Patientinnen in der gleichen Situation wie Sie (ganze Tumorentfernung und unauffällige Lymphknoten) nehmen und während einige Jahren beobachten, dann haben Frauen in der Gruppe mit Medikamenten weniger Rezidive.

Wegen der Grösse des Tumors und der HER-2 Positivität (diese Tumore sind aggressiver) wurden bei Ihnen eine Chemotherapie und eine Antikörpertherapie empfohlen. Die Hormontherapie wird am Ende der Behandlung angefangen, wenn die Hormonrezeptoren ER positiv sind.

Wenn Sie diese wirksamen Therapien machen, sind Ihre Heilungschancen über 90% nach 10 Jahren (http://www.brustforum.ch/cms/all/alias/heilungschancen/). Ich wünsche Ihnen gute Besserung.

Mit freundlichen Grüssen

Dr. Gilles Berclaz
Sally63

Sehr geehrter Herr Dr. Berclaz

Vielen herzlichen Dank für Ihre Stellungnahme. Bei mir wurde am 24.8. bei einer 3. OP die ganze Brust entfernt und deshalb verstehe ich nicht, wieso ich noch Chemo, Herceptin- und Hormontherapie brauche. Eine evtl. Hormontherapie macht für mich Sinn, wo ich einfach Mühe bekunde ist die Chemo- und Herceptintherapie. Sonst hätte man die Brust ja gar nicht entfernen müssen und gleich mit diesen Therapien anfangen können. Im Moment gehen meine Gedanken wirr und ich kann fast keinen klaren Kopf fassen (obwohl es mir nach der 3. OP psychisch super, super gut ergangen ist).

Vielen herzlichen Dank
Silvia
Dr Gilles Berclaz


Guten Tag Silvia

Die Hormontherapie, die Chemotherapie und die Antikörpertherapie werden die Krebszellen vernichten, welche sich eventuell in Ihrem Körper verstecken. Diese Zellen verlassen den Tumor bevor der Tumor diagnostiziert wird.

Ihre Brust wurde abgenommen damit der ganze Tumor entfernt ist. Diese Operation hat aber keinen Einfluss auf die Zellen, welche Ihre Brust vielleicht vor Monaten verlassen haben. Sie ist aber wichtig, damit keine neuen Krebszellen in andere Organe gelangen können.

Es ist möglich die Chemotherapie vor der Operation durchzuführen. Bei uns ist es so:
- wenn der Tumor so ausgedehnt ist, dass eine Operation nicht mehr möglich ist
- wenn es nur einen Tumor in der Brust hat und wir ihn verkleinern wollen, um eine brusterhaltende Operation besser durchzuführen

In beiden Situationen gibt es aber eine Operation nach der Chemotherapie.

Mit freundlichen Grüssen

Dr. Gilles Berclaz
mia149

Chemokeule die nicht nur die Krebszellen angreifen sondern auch im Körper ihre Spuren hinterlassen.
Hat sich in den letzten 20 Jahren nicht entwickelt das die Chemo ablösen könnte?

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