Prolia absetzen

Atlantis1

Guten Tag
Nach meiner Brustoperation 2013 und einer anschliessenden Antihormontherapie, erhielt ich 5 Jahre alle 6 Monate eine Prolia Spritze um der Osteoporose vorzubeugen. Prolia darf man anscheinend nicht einfach absetzen. Zu welcher Therapie raten Sie mir, um die gefürchteteten, mittlerweile belegten Nebenwirkungen zu vermeiden?
Besten Dank!
B.J.
Dr. Anneke Heverhagen


Guten Tag

Das Medikament Prolia mit dem Wirkstoff Denusomab wird bei Osteoporose zur Senkung des Risikos für Knochenbrüche eingesetzt. Untersuchungen haben gezeigt, dass Patienten und Patientinnen unter Therapie mit Denusomab deutlich weniger Knochenbrüche erleiden.
Aufgrund von möglichen Nebenwirkung während einer Langzeit-Behandlung
sollte die Anwendung von Osteoporose-Medikamenten generell auf einige Jahre begrenzt werden.

Problematisch ist das Absetzen von Denusomab. Wenn es gestoppt wird kommt es zum sogenannten „Rebound-Effekt“: Während der Wirkdauer legt das Medikament alle knochenabbauenden Zellen komplett still. Hört es jedoch auf zu wirken nehmen all diese Zellen ihre Arbeit wieder auf, und zwar in beschleunigter Form, so dass das Risiko für Knochenbrüche an der Wirbelsäule ansteigt.

Deshalb ist es wichtig, dass Denusomab mit einer Begleit-Therapie abgesetzt wird. Hierbei werden in der Regel für weitere 1 bis 2 Jahre Bisphosphonate eingesetzt. Diese gibt es in Form von Tabletten oder Injektionen/Infusionen. Wann und in welcher Form es verabreicht werden sollte ist noch nicht endgültig geklärt. Laufende Studien werden zeigen wie die Nachbehandlung am idealsten ist. Zusätzlich kann es sinnvoll sein nach dem Absetzen von Denusomab Blutuntersuchungen zur Überwachung des Knochenstoffwechsels durchzuführen.
Am besten wenden Sie sich an Ihren behandelnden Arzt für eine individuell angepasste Lösung.

Mit freundlichen Grüssen

Dr. Anneke Heverhagen
Atlantis1

Vielen Dank, Frau Dr. Heverhagen, für Ihre ausführliche Antwort.
Ich habe jetzt über meinen Hausarzt einen Termin beim Rheumatologen gemacht, um mich eingehend über die weitere Kontrolle bzw. Therapie beraten zu lassen. Ich hoffe, dass es sich bei den Brustkrebspatientinnen herumspricht, dass man Prolia nicht einfach absetzen darf. Mir war das bis zur PULS Sendung Ende Februar leider nicht klar. Es gibt hier vermutlich bei sehr vielen Patientinnen mit Antihormontherapie eine Informationslücke.
brigitterumpold

Ich bin seit einiger Zeit auf Prolia umgestellt worden (d.h. ich habe jetzt zwei Injektionen 1/2 jährl. bekommen)

Da ich jetzt eine Zahnbehandlung mit mehreren Implantaten vorhabe, sagte meine behandelnde Osteoporoseärztin, ich müsste nur ein halbes Jahr Prolia absetzen, dann bestünde keine Gefahr.
Kann ich darauf vertrauen?
Dr. Anneke Heverhagen


Guten Tag

Aktuell wird empfohlen Prolia (Denusomab) nicht mehr einfach abzusetzen aufgrund des sogenannten „Rebound-Effektes“ (siehen oben). Nach Absetzen sollte für mindestens 1 bis 2 Jahre eine Therapie mit Bisphosphonaten erfolgen.

Sowohl unter Prolia als auch unter Therapie mit Bisphosphonaten besteht ein kleines Risiko für eine Knochennekrose, weshalb eine gute Zahngesundheit wichtig ist (Sanierung von Zahnproblemen vor Start der Therapie und gute Zahnhygiene sowie regelmässige Kontrollen während der Therapie).

Bei kieferchirurgischen Eingriffen wie Zahnimplantaten gibt es grundsätzlich zwei mögliche Vorgehensweisen:

Bei nicht dringlichen Eingriffen kann erst das Ende der Therapie abgewartet werden (allerdings ist es aktuell unklar wie lange die Medikamente tatsächlich im Körper bleiben).

Alternativ kann man Eingriffe wie Zahnimplantate unter laufender Therapie durchführen wenn keine zusätzlichen Risikofaktoren bestehen, da das Risiko für Knochennekrosen insgesamt eher klein ist. Dabei ist es wichtig, dass der behandelnde Zahnarzt/Kieferchirurg sich mit Eingriffen unter Denusomab/Bisphosphonaten auskennt.

Freundliche Grüsse

Dr. Anneke Heverhagen
maria

26.11.18. So selten sind Kiefernekrosen dank Prolia nicht, Frau Dr. Heverhagen. Ich erhalte seit 2016 halbjährlich die Proliaspritze. Vor Beginn der wurde ein Zahnstatus gemacht. Alles OK.Die Knochendichte war gut. Kurz nach der 5 Prolia Spritze bekam ich grosse Zahnschmerzen. Der Zahnarzt konnte nichts finden. Nach 5 Wochen entwickelte sich im Mund eine eitrige Fistel/Abszess. Zwei Zähne wurden gezogen. Die Schmerzen blieben. Nach 8 Wochen unendlichen Schmerzen mit vielen Abklärungen (MRI, Zahnarzt, Röntgen) landete ich mit neuen eitrigen Abszess als Notfall im Spital. Der Kieferchirurg diagnostizierte eine schwere KIefernekrose, im Zusammenspiel mit Prolia. Meine behandelten Arzte und Arztinnen sind ratlos. Sie haben davon nur in der Ausbildung gehört, als seltene Nebenerscheinung. Praktisch wenig Erfahrung, Sie meinten, bisher gäbe es diese Nekrosen nur nach dem Absetzen von Prolia. Nun muss ich das Prolia absetzen. Meine Aerztin befürchtet den Rebound Effekt, dazu kommt, dass alle bekannten Begleitmedikamente, wie zb. Bisphosphonate auch Nekrosen machen. Wie es weitergeht, ohne grösseren Schaden, weiss ich nicht . Ich wäre froh, wenn die Mediziner und Medizinerinnen etwas kritischer mit Gabe von Prolia wären. In meinem Bekanntenkreis sind wir schon zwei Frauen, welche durch Prolia Kiefernekrosen bekamen . Dieses Medikament ist neu und wurde zu wenig getestet. siehe untenstehende Link zur SRF Sendung über Osteoperose. Das Beste was bei Prolia funktioniert ist die Werbung. M.
Siehe auch Link:
https://www.srf.ch/play/tv/puls/video/osteoporose-angina-pectoris-hallo-puls?id=e9b53051-f721-49eb-acac-302fad83bdda&startTime=13.938442405
katharina45

Ich habe Osteoporose und bereits 2 Wirbelbrüche. Nun will der Arzt mit einer Prolia-Therapie beginnen. Ich habe große Angst davor, weil ich schon bei Alendron ganz schlimme Nebenwirkungen hatte. Kann ich nach der ersten Injektion, wenn wieder so schlimme Nebenwirkungen auftreten. die Behandlung noch abbrechen, ohne den Rebound-Effekt zu durchleben? Ich bin 75 Jahre alt. Ich will es gern versuchen, muss aber irgendwo ein Türchen offen haben. MfG

Pour poster sur le forum il faut être inscrit!

Merci de noter que nos médecins ne font pas de consultation online et ne répondent pas aux questions sur les risques de récidives. Veuillez consulter la page Chance de guérison.

Vous pouvez consulter les messages du forum librement. Pour cause de spam, vous devez vous inscrire pour poser vos questions ou répondre à un message. Votre adresse email est utilisée pour éviter le spam, elle ne sera jamais affichée sur le site ni transmise à des tiers ni utilisée pour des newsletters ou des envois promotionnels. Seul votre pseudo est affiché dans le forum.

@2011-2016 - forum du sein