Ernährung

 

Man vermutet heute, dass 30% aller Krebsarten in direkten Zusammenhang mit unserer Ernährung stehen. Das ist der Grund, warum immer mehr Ernährungswissenschaftler sich dem Thema ernsthaft widmen, den „Inhalt“ unserer Speisen genauer analysieren und eine Ernährung empfehlen, die den gesamten Organismus stärkt. Viele Studien über Essgewohnheiten in verschiedenen Ländern, aber auch Labortests beweisen, dass die Entwicklung des Brustkrebses durch bestimmte Nahrungsmittel gefördert, aber auch gebremst wird.

 

Was sind ungesunde Nahrungsmittel?

 

Im vorliegenden Fall sind das Nahrungsmittel, die das Risiko auf Brustkrebs verstärken.

 

  • Eine zuckerreiche Ernährung kann das Tumorwachstum fördern. Bei Abklärungsuntersuchungen durch PET-CT Scanner wird im Körper nach zuckergesättigten Zellen gesucht. Der Körper produziert nämlich das Molekül IGF-1, wenn zu viele Kohlenhydrate wie Zucker oder weissmehlhaltige Produkte konsumiert werden. Man nimmt heute an, dass IGF-1 das Wachstum der krebsartigen Zellen fördert und für die Brustkrebserkrankung junger Frauen mit ursächlich ist.
  • Der Tumor „liebt“ die entzündeten Zellen unseres Körpers, denn sie helfen ihm, zu wachsen. Gewisse "schlechte" Fette verursachen Entzündungen in unserem Organismus. Andere Nahrungsmittel wirken dagegen entzündungshemmend, wie z. B. Ingwer, Kurkuma, Omega-3, Moosbeeren (Cranberrys).

 

Folgende ungesunde Nahrungsmittel solltest Du darum möglichst wenig essen:

 

Zucker und Weissmehl. Ersetze, wenn immer es geht, Weissmehl durch Vollkornmehl (Vollkornbrot oder Mischbrot, Vollkornreis oder Basmati, Quinoa, Bulgur). Zum Kochen nimm, wenn möglich, dunkles Mehl. Und bei Teigwaren? Es gibt auch hier Vollkorn oder Dinkelteigwaren. Wenn Du Hartweizenprodukte gerne isst, sollten sie „al dente“ gekocht werden. Reduziere Deinen Zuckerverbrauch, und falls es Dir schwer fällt, ersetze ihn durch Stevia, Agaven- oder Ahornsirup. Meide stets Süssgetränke!

 

Alkohol. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Alkohol – dosisabhängig - eine leicht das Brustkrebsrisiko erhöhende Wirkung hat.  Es gibt jedoch eine Ausnahme: 1 Glas Rotwein pro Tag wirkt Wunder. Rotwein enthält ein Molekül, welches vorsorgend gegen Brustkrebs wirkt: Resveratrol, ein antikarzinogenes Molekül. Und was ist mit Bier oder anderen Spirituosen? Leider enthalten diese keine antikarzinogenen Moleküle.

 

Schlechte Fette. Gesättigte Fette fördern eindeutig das Krebsrisiko, gemeint sind: Tierische Fette (Fleisch, Speck, Wurstwaren, Butter, Rahm, Käse, Milch) aber auch Palmöl, Margarine, frittierte Produkte, Eis, Mayonnaise, Sonnenblumenöl, Maisöl. Viele industriell hergestellte Speisen enthalten Fett wie Chips, Kekse, Pizza und süsses Gebäck. Der schädliche Effekt der ungesunden Fette ist durch eine sehr aktuelle Studie bewiesen: Frauen, die zu viel gesättigte Fettsäuren (tierische Fette) aufnehmen, erhöhen ihr Brustkrebsrisiko (Gonzales, Eur J  Cancer 2010). Frauen, die häufig Transfettsäuren (frittierte Produkte wie Pommes frites, Fertiggerichte) zu sich nehmen, verdoppeln sogar ihr Risiko (Chajès, Am J Epidemiol 2008).

 

Wichtig: Um Entzündungen in Deinem Körper zu vermeiden, solltest Du nicht nur auf ungesunde Fette verzichten, sondern auch die qualitativ wertvollen Fette erhöhen (ungesättigte Fettsäuren wie Omega-3 und Omega-9, z. B. Olivenöl, Nüsse, Mandeln). Sie haben nämlich eine positive Schutzwirkung für Brustkrebs.

 

Rotes Fleisch. Frauen, die oft und viel rotes Fleisch essen, haben ein grösseres Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Auch die Rückfällquote ist häufiger, dies ist wissenschaftlich bewiesen. Deshalb sollte man rotes Fleisch durch folgende eiweisshaltige Produkte ersetzen: Geflügel und Eier (Bio), Fisch, Tofu, Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Erbsen, Sojabohnen), pflanzliche Ölprodukte (Nüsse, Mandeln etc.). Eine aktuelle Studie bestätigt, dass Frauen, die viel Fisch essen weniger häufig Brustkrebs haben als Frauen, die oft rotes Fleisch essen (Cade Je, Nutr Cancer 2010).

 

Esse nicht zu viele Milchprodukte; und wenn dann bevorzuge Bioprodukte oder entrahmte Milchprodukte. Milch kann bei einzelnen Frauen während der Chemotherapie zu Verdauungsproblemen führen (Alternativen: Sojamilch, Mandelmilch oder Reismilch).

 

Was ist ein krebshemmendes Nahrungsmittel?

 

Gewisse Moleküle in Nahrungsmitteln haben die unglaubliche Gabe, die Entwicklung eines Tumors zu hemmen oder Krebszellen zu zerstören, dies wurde im Labor beobachtet. Im Grunde genommen wirken sie wie Anti-Krebs-Medikamente. Für mehr Informationen über die antikarzinogenen Moleküle, lies die entsprechenden Abschnitte in den angegebenen Büchern.

 

Woher kommt die antikarzinogene Eigenschaft der Früchte und des Gemüses?

 

Es sind nicht die Vitamine, sondern die photochemischen Inhaltsstoffe. Diese Moleküle geben unseren Nahrungsmitteln die Farbe, den Geruch, die Bitterkeit, die Adstringens. Sie erlauben den Pflanzen, gegen Pilze, Parasiten, Krankheiten und andere äusserliche Angreifer zu kämpfen. Konfrontiert man sie mit einem Tumor, machen sie im Grunde die gleiche Arbeit.

 

Wie beweist man, dass ein Nahrungsmittel krebshemmende Eigenschaften besitzt?

  1. Durch Laborstudien: Es wird beobachtet, wie sich der Tumor in Anwesenheit gewisser Moleküle verhält.
  2. Durch Tierversuche: Es werden Versuche an Mäusen durchgeführt.
  3. In Bevölkerungsstudien: Es werden an Krebs erkrankte Personen befragt, die viel oder wenig eines gewissen Nahrungsmittel essen.

Falls in Laborstudien oder bei Tierversuchen eine krebshemmende Wirkung beobachtet wird, heisst es noch nicht, dass das Ergebnis auf den Menschen anwendbar ist. Nur wenn die Wirkung in Bevölkerungsstudien bewiesen ist, kann man daraus weitere Schlussfolgerungen ziehen.


Welche Nahrungsmittel wirken gesundheitsfördernd und krebshemmend?

 

Hier findest Du eine Liste mit Nahrungsmitteln (nicht vollständig), die wissenschaftlich nachweisbare krebshemmende oder vorbeugende Wirkung haben:

 

Kohl. Er ist der Weltmeister im Kampf gegen den Brustkrebs. Seine geheime Wunderwaffe: Sulforaphan, Isothiocyanate und Indole greifen von verschiedenen Seiten den Krebs an und verändern dadurch den Östrogengehalt im Blut. Mehrere Studien belegen, dass ein hoher Verzehr von Kohl zu weniger Brustkrebs und weniger Rückfällen führt. Die Wirksamkeit ist im Labor auf kultivierten Tumoren nachgewiesen: das Wachstum der Krebszellen wurde gebremst oder blockiert.

 

Welche Sorte ist die Beste? Brokkoli (Brokkoli-Keimlinge sind noch gesünder), Rosenkohl und Blumenkohl solltest Du regelmässig essen. Setze auch alle anderen Kohlsorten häufig auf Deinen Speiseplan: Weiss- und Rotkohl, Wirsing (Wirz), Chinakohl, Blumenkohl, Grünkohl, Kohlrabi. Nicht zu vergessen: Kresse. Beachte: Der Kohl darf nur kurz gekocht (blanchiert) werden, damit er seine Wirkung behält. Die wertvollen Antikrebs-Moleküle sind sehr hitzeempfindlich. Denke auch an Blumenkohl und Kresse als Salat. Wenn Du die Kohlgerichte mit Kurkuma würzt, erhöhst Du zusätzlich die krebshemmende Wirkung.

 

Knoblauch und Zwiebeln. Sie können das Wachstum von Brustkrebszellen blockieren. Das wurde in Laborexperimenten mit gezüchteten Brustkrebszellen bestätigt. Der vorbeugende Effekt des Knoblauchs ist auch durch Bevölkerungsstudien für mehrere Krebsarten bewiesen, aber noch nicht eindeutig für den Brustkrebs.

Koche mit frisch gepresstem Knoblauch, Zwiebeln, Schalotten, Schnittlauch und Lauch.

 

Die guten Fette. Omega-3-Fettsäuren sind ungesättigte Fettsäuren. Sie kämpfen gegen die Krebszellen, dies haben Laboruntersuchungen ergeben. Die Omega-9-Fettsäuren blockieren die Entwicklung des Brustkrebs Typus HER2+ (vergleichbare Wirkung wie das antikarzinogene Medikament Herceptin). Die vorbeugende Wirkung von Omega-3 und Omega-9 Fettsäuren ist anhand Bevölkerungsstudien bewiesen. Ausserdem zeigten Versuche mit Mäusen, dass Omega-3 die Wirksamkeit gewisser Chemotherapien verstärkt, ohne deren Nebenwirkungen zu erhöhen.

 

Reich an Omega-3-Fettsäuren sind: Zermahlene Leinenkerne, Leinöl (im Kühlschrank aufbewahren!), Soja, Nüsse, Nussöl, fette Fische (Sardinen, Lachs, Makrelen), Kürbiskerne, Sesamöl, Sesamkerne, Algen, grünes Gemüse. Deinen täglichen Bedarf kannst Du wie folgt decken: Nimm einen Esslöffel zermahlene Leinenkerne morgens als Beilage ins Joghurt.

Reich an Omega-9-Fettsäuren sind: Olivenöl, Avocados (im Salat), Mandeln, Nüsse (der ideale Snack!), Rapsöl.

 

Tipp: Verwende zum Kochen immer Olivenöl!

 

Soja. Das Wundermittel asiatischer Frauen. In Asien haben weniger Frauen Brustkrebs, und wenn sie von der Krankheit betroffen sind, leben sie oftmals länger als erwartet. Wissenschaftliche Studien bestätigen, dass täglicher Sojakonsum Brustkrebs vorbeugen kann. Die schützende Wirkung kommt von den Isoflavonen: Laborstudien zeigen, dass diese Moleküle unsere Hormone daran hindern, dass der Brustkrebs weiter wächst (Vergleichbare Wirkung wie das antikarzinogene Medikament Tamoxifen).

 

Kann man nach einem Brustkrebs Soja essen? Ja. Der regelmässige Sojakonsum senkt merklich das Rückfallrisiko und die Sterblichkeit (neueste Bevölkerungsstudie: Xiao OS, JAMA 2009). Doch solltest Du unbedingt auf die Einnahme von Isoflavon-Ergänzungsmittel verzichten. Sie werden gerne gegen Wechseljahrsymptome wie Schweissausbrüche eingesetzt. Laborstudien haben gezeigt, dass eine zu hohe Isoflavon-Dosis im Gegenteil das Wachstum der Krebszellen stimuliert. Lange haben diese Resultate die Wissenschaftler verwirrt, heute herrscht Klarheit über folgendes Ergebnis:

  1. Es wird von Isoflavon-Ergänzungsmittel abgeraten.
  2. Von Brustkrebs betroffene Frauen können unbedenklich Sojaprodukte essen. Sie haben, wie jüngst wissenschaftlich nachgewiesen wurde, eine positive Wirkung auf die Lebenserwartung und mindern das Rückfallrisiko.

In welcher Form kannst Du Soja essen? Als natürliche Sojabohne (Edamame) oder geröstet, Miso, gekeimte Sojabohnen, Tofu, Sojamilch oder Sojajoghurt.

 

Leinsamen. Die Lignane der Leinsamen wirken wie die Isoflavone im Soja: Sie hindern Deine Hormone (Östrogen) daran, das Wachstum der Krebszellen zu stimulieren. Bevölkerungsstudien bestätigen den vorbeugenden Effekt bei Brustkrebs. Leinsamen haben einen hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren.

Wo sind überall Lignane enthalten? In frisch gemahlenen Leinsamenkörner, Sesamkörner, Roggenbrot, Vielkörnerbrot, Brokkoli.

 

Grüner Tee. Der regelmässige Konsum von grünem Tee vermindert das Risiko, an Krebs zu erkranken und hemmt das Wachstum krebshaltiger Zellen. Wissenschaftliche Studien stellen fest, dass das im Grünen Tee enthaltene Molekül Catechin eine stark krebshemmende Wirkung hat. Man kann ohne Probleme täglich vier bis fünf Tassen Grünen Tee trinken.

Tipp: Verwende bevorzugt japanischen Grünen Tee, der über den Tag verteilt, getrunken werden sollte. Lass den Tee 8-10 min. lang ziehen und trinke ihn in der darauf folgenden Stunde. Am Nachmittag ist der koffeinfreie Grüne Tee zu empfehlen.

 

Zitrusfrüchte. Zitronen, Orangen, Clementinen und Grapefruit sind reich an Polyphenolen und Terpenen. Labor- und Bevölkerungsstudien haben gezeigt, dass durch diese Inhaltsstoffe das Wachstum von Krebszellen in der Brustdrüse gehemmt wird und bei täglichem Konsum das Rückfallrisiko sinkt. Jeden Tag solltest Du mindestens eine Zitrusfrucht essen oder Zitrussaft trinken.

Wichtig! Einige Inhaltsstoffe der Grapefruit gehen Wechselwirkungen mit Arzneimitteln ein. Sie wirken auf die Leber und hindern den Abbau von manchen Medikamenten. Während Deiner Chemotherapie iss besser keine Grapefruit. Nach Abschluss der Behandlung ist der Verzehr von Grapefruit wieder sinnvoll, weil in ihr Stoffe enthalten sind, die den Antikrebs-Molekühlen erlauben länger im Körper zu bleiben und ihre Wirkdauer erhöhen.

 

Trauben und Rotwein. Trinke ein Glas pro Tag, um Deinen Bedarf an Resveratrol zu decken. Dieses Molekül ist antikarzinogen und befindet sich in der Haut und den Kernen von roten Trauben (die Trauben brauchen Resveratrol um sich gegen Angriffe von Mikropilzen zu wehren). Die vorbeugende und krebshemmende Wirkung von Resveratrol ist in zahlreichen Studien (Labor, Tier- und Bevölkerungsstudien) nachgewiesen (1 bis 2 Gläser Wein pro Tag). Ausserdem zeigten die Versuche mit Mäusen, dass durch das Resveratrol die Wirksamkeit der Chemotherapie erhöht werden kann. Darum erhält man in manchen Kliniken während der Chemobehandlung ein Glas Rotwein pro Tag.

 

Wo findet man Resveratrol? Im Rotwein (höchster Anteil), in Biotrauben oder in Traubensaft (10x weniger aber trotzdem empfohlen). Die besten Weine mit Resveratrol-Anteil sind Pinot Noir und Merlot. Im Gegensatz dazu enthalten Weisswein und getrocknete Rosinen nicht das wertvolle Molekül. Auch andere alkoholhaltige Getränke und vor allem Bier enthält das krebshemmenden Molekül nicht, ganz im Gegenteil, sie erhöhen ein Krebs- und das Rückfallrisiko. In geringen Mengen findet man es noch in dunkler Schokolade, Erdnüssen und Cranberrys.

 

Kurkuma. Im Labor hat das Curcumin die Eigenschaft das Wachstum der Krebszellen zu blockieren und die Wirkung der Chemotherapie zu verbessern (Bayet R, Cancer Biol Ther 2010). Das magische Gewürz könnte die tiefe Brustkrebsrate in Indien erklären.

Anwendung: 1/2 Kaffeelöffel pro Tag über Salat, Suppen oder anderen Gerichten streuen. Verwende das Gewürz immer in Zusammenhang mit schwarzem Pfeffer. So kann das Curcumin besser von Deinem Körper aufgenommen werden. Es sollte, wenn möglich, in Olivenöl verdünnt sein.

 

Schwarze Schokolade. Sie wirkt wie eine kleine Catechin-Bombe (ein Rippchen entspricht der Wirkung einer Tasse Grüner Tee). Diesen Genuss solltest Du Dir gönnen, die Kalorien sind akzeptabel. Empfohlene Menge: 4 bis 5 Rippchen (ca. 20g) schwarze Schokolade mit 70% Kakao.

 

Tomaten. Ihr Geheimnis: Lycopin, ein Stoff, der mehrere Arten Krebs vorbeugt. Seine Wirkung bei Brustkrebs ist im Labor bewiesen aber noch nicht in Bevölkerungsstudien. Merke Dir: gekochte Tomaten sind viermal reicher an Lycopin. Bereite Deine Tomatensauce mit Olivenöl zu, man kann auch Tomatenkonzentrat verwenden.

 

Beeren. Himbeeren, Erdbeeren, Blaubeeren, Cranberrys und Brombeeren. Es liegen keine Bevölkerungsstudien vor, aber die krebshemmende Wirkung von Ellagsäure ist im Labor aussagekräftig analysiert worden.

Iss oft diese Früchte oder trink den Fruchtsaft. Die Cranberrys als Trockenobst sind ein idealer Snack (deren Saft ist nicht wirksam, da die Säure sich in der Haut der Frucht befindet). Iss den Apfel mit Haut und denke daran, Früchte einzufrieren, sodass Du sie im Winter essen kannst (die krebshemmende Wirkung wird durch das Einfrieren nicht zerstört). Auch in Nüssen findet man die wertvolle Ellagsäure.

 

Mango. Sie besitzt Moleküle, die das Wachstum von Brustkrebszellen bremsen. Dies wurde im Labor untersucht.

 

Früchte und buntes Gemüse. Warum buntes Gemüse? Weil gewisse Pigmente (Karotinoide), die das Gemüse natürlich färben, antikarzinogene Eigenschaften haben, dies wurde in Laborstudien nachgewiesen. Aktuelle Forschungsergebnisse belegen, dass Frauen, die mehr Karotinoide im Blut haben, weil sie viel Gemüse essen, seltener ein Rezidiv erhalten. Folgende Früchte oder Gemüsesorten solltest Du regelmässig auf Deinen Speiseplan  setzen:

  • alles, was rot ist, ist reich an Lycopin: Tomaten, Paprika, Wassermelone, rote Früchte (Beeren)
  • alles, was orange ist, ist reich an Karotin: Karotten, Kürbis, Mango, Aprikosen, Melone
  • alles was grün ist, ist reich an Lutein: Spinat, Kresse, Löwenzahn, Blattsalat
  • weitere Gemüsesorten, die wirksam gegen Krebs sind: Radieschen, Karotten, Spargeln, rote Beete (Rande), Kartoffel, Gurke, Sellerie

 

Pilze stimulieren nachgewiesenermassen das Immunsystem und verlangsamen das Wachstum der Brustkrebszellen (Labor und Tierstudien). Die Wirkung wird erzielt, wenn pro Tag die Menge von 100 g gegessen wird. Die wirksamsten Pilze sind: Seitlinge und japanische Pilze (Enokitake, Shiitake, Maïtake), aber auch der Champignon de Paris tut seine Wirkung.

 

Algen. Nori, Wakame, Kombu, Arame, Seetang: sie alle enthalten Fukoidane und Fucoxanthin. Labor- und Tierstudien bestätigen, dass Algen das Wachstum von Brustkrebszellen reduzieren und das Immunsystem stark ankurbeln.

Wo findet man sie? In Sushi, japanischen Suppen und Salaten. Du kannst sie auch als getrocknete Algen bei unterschiedlichsten Gerichten verwenden.

 

Kräuter. Petersilie, Pfefferminz, Rosmarin, Basilikum, Thymian, Oregano. Sie alle bremsen nachgewiesenermassen das Wachstum von Krebszellen. Denk also daran: Du kannst alles mit vielen, frischen Kräutern würzen! Im Sommer erhöhst Du Deinen Petersilie-Genuss mit feinem Taboulé.

 

Ingwer. Reich an Gingerol, welches eine entzündungs- und krebshemmende Wirkung hat, nachgewiesen im Labor. Ingwer kann man als Aufguss (Tee) zubereiten, er wirkt Wunder gegen Übelkeiten und Erbrechen (während der Chemotherapie). Tipp: Den frisch geriebenen Ingwer als Tee aufgiessen und 10 min. lang ziehen lassen. Du kannst ihn in einen Fruchtsaft reiben oder zum Würzen asiatischer Gerichte verwenden.

 

Nahrungsfasern und Probiotika. Der Darm ist ein wichtiges Organ des Immunsystems. Studien haben gezeigt, dass sich bei einer gestörten Darmflora (zum Beispiel durch die Einnahme von zu viel Antibiotikum) das Risiko auf Brustkrebs erhöht. Daher wird eine Ernährung empfohlen, die reich an Nahrungsfasern ist und die Darmflora gesund hält (durch Weizenkleie im Joghurt, Mandeln, Vollkornbrot, getrocknete Pflaumen, Feigen, Datteln, Hülsenfrüchte, Haferflocken, Vollkornmüsli, Früchte und Gemüse). Laut aktueller Studien können die Probiotika auch einen positiven Effekt bei Brustkrebs haben, in dem sie eine ausgleichende Wirkung auf die Darmflora ausüben. Verwende darum Joghurt oder Milch (Soja), die probiotisch angereichert sind.


Welche Menge antikarzinogener Nahrungsmittel darf ich essen?

 

Die nachfolgenden Angaben sind Empfehlungen von Forschern, die sich auf Labor- oder Tierstudien abstützen. Es handelt sich nicht um exakte, wissenschaftliche Informationen.

 

Um Rückfälle vorzubeugen empfehlen die Ärzte derzeit eine gemüse- und früchtereiche Ernährung (5-10 Portionen pro Tag) mit Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten. Ungünstige und schädliche Nahrungsmittel, die den Krebs eher fördern, sind zu reduzieren.

 

Um die Entwicklung der Krebszellen zu bremsen, solltest Du jeden Tag verschiedene antikarzinogene Nahrungsmittel miteinander kombinieren (denn jedes Lebensmittel hat eine andere Wirkung). Laborergebnisse bestätigen, dass die hemmende Wirkung sich verstärkt, indem Du die Moleküle verschiedener Nahrungsmittel kombinierst.

 

Bezogen auf Früchte und Gemüse heisst dies: variiere soviel es geht! Einige Forschungszentren empfehlen jeden Tag eine Lebensmittelsorte der folgenden Familie in deinen Teller zu legen: Kohl, Knoblauch/Zwiebel, Zitrusfrucht, rote, orange und grüne Frucht und Gemüse. Denke an Suppen oder an frisch gepresste Gemüsesäfte, um den Anteil farbiger Gemüse zu erhöhen! Nebst ihrer antikarzinogenen Wirkung, bringen Dich diese nährstoffreichen Cocktails nach der Behandlung auch rasch wieder zu neuen Kräften. Du kannst zudem Sprossen oder Algenprodukte den Speisen hinzufügen.

 

Noch ein Tipp: Beginne Deinen Tag mit einem reichhaltigen Frühstück: Soja-Jogurt oder Milch, Leinsamen frisch gemahlen, Himbeeren oder andere Früchte, Mandeln oder Müesli, Orangensaft. Snack Idee: eine Handvoll Mandeln, Nüsse oder Haselnüsse mit getrockneten Moosbeeren (cranberries).

 

Weiterführende Informationen: die empfohlene Tagesdosis von Dr. Richard Béliveau ist eine gute Referenz für eine Ernährung mit antikarzinogene Nahrungsmittel.

 

Sorge für ein ausgewogenes Gleichgewicht in Deinem Teller. Eine Hälfte mit Gemüse füllen, ein Viertel mit Proteinen (Fisch, Geflügel, Eier, Tofu, Käse, Linsen, usw.) und ein Viertel mit stärkehaltigen Lebensmitteln (Vollkornbrot, Reis, Teigwaren, Kartoffeln, Cerealien, usw.). Die Broschüre „Empfehlungen zum gesunden Essen“ der schweizerischen Gesellschaft für Ernährung gibt Dir weitere Anregungen.

 

Gönne Dir zwischendurch etwas Besonderes. Deine Essgewohnheiten veränderst Du nur langsam aber erlaube Dir zwischendurch auch einen kleinen Leckerbissen. Verwöhne Dich ab und an. Dunkle Schokolade ist zum Beispiel ein Genussmittel, an das Du dich als Erstes gewöhnen darfst. Kakao ist ebenfalls ein antikarzinogenes Lebensmittel.

 

Befreie Dich von Schuldgefühlen. Du kannst Dich sehr gesund ernähren und trotzdem Brustkrebs bekommen. Und im Gegenteil gibt es Frauen, die sich sehr schlecht ernähren, Alkohol trinken, Rauchen, wenig bis keinen Sport treiben und nie krank werden. Man sollte nicht vergessen, dass der Ursprung eines Krebses vielfältig ist (Gene, Hormone, Umwelt, Lebensstil).

 

Bleibe realistisch. Die Ernährung ersetzt weder Deine medizinische Behandlung noch heilt sie Deinen Krebs. Sie erlaubt Dir jedoch ein wenig Einfluss zu nehmen und einen positiven Teil beizutragen, damit die Ausweitung der Krankheit ev. gebremst werden kann und die Bildung neuer Tumore verhindert werden kann. Ein persönlicher Beitrag ganz ohne Nebenwirkungen.

 

Sollte ich Nahrungsergänzungsmittel oder Vitamine einnehmen?

 

Die Befürworter der kleine Pillen werden enttäuscht sein, aber die Experten sind sich einig: Für die Senkung des Krebsrisikos ist eine ausgewogene Ernährung hilfreicher und effizienter als die Einnahme isolierter Vitaminen. Trotz sehr intensiver Studien konnte bis heute nicht bewiesen werden, dass Vitamine das Krebsrisiko, wie auch die Rückfälle reduzieren. Eine einzige Ausnahme gibt es allerdings: Vitamin D reduziert das Rückfallrisiko bei Personen, die im Norden leben und an Vitaminmangel leiden.

 

Achtung: Gewisse Vitamine, die in zu hoher Dosis (mehr als 300% der empfohlenen Tagesdosis) eingenommen werden, können einen schädlichen Einfluss auf den Körper haben. Beispielsweise gilt bei Lungenkrebs: das Ergänzungsmittel Beta-Carotin erhöht bei Rauchern das Krebsrisiko; eine Carotin reiche Ernährung ist dagegen bei den Betroffenen eher vorteilhaft.

 

Fazit: Falls Du Vitamin-Brausetabletten einnehmen möchtest, wähle ein ausgewogenes Präparat (Multivitamine, Mineralien und Spurenelemente) mit einer der Ernährung vergleichbaren Dosierung (100% der empfohlenen Tagesdosis). Die meisten Präparate, die Du in der Apotheke findest, entsprechen diesen Werten (Supradyn, Actilife, usw.). Diese Tabletten können sowohl vor, während oder nach der Behandlung genommen werden, ohne unerwünschte Nebenwirkungen (siehe Broschüre „Vitamine und Ernährung bei Krebs“ der Schweizerische Krebsliga

 

Während der Radio- und Chemotherapie solltest Du unbedingt eine zu hohe Dosis (mehr als 300% der empfohlenen Tageszufuhr) folgender Vitamine vermeiden: A,C,E,D,K Folsäure und Betakarotin, da ihre antioxydative Wirkung die Effizienz der Behandlung verringern können. Warum? Das Ziel der Radiotherapie (Bildung freier Radikale, um Krebszellen zu töten) und dasjenige der Antioxidantien (Neutralisierung der freien Radikale) sind widersprüchlich. Keine Sorge seitens der Ernährung: die Vitamine und Antioxidantien, die sich natürlich in deiner Ernährung befinden, kollidieren nicht mit der Behandlung.

Nach Abschluss der Behandlung sollte Dein Arzt herausfinden, ob Du einen Vitamin oder Mineralien-Mangel hast. Die Krebsliga empfiehlt nach Therapieende 3 Wochen zu warten und eine Dosis von 300% des empfohlenen Tagesbedarfs nicht zu überschreiten.

 

Beachte, ein Vitamin D Mangel könnte ein Rückfallrisiko erhöhen. Vitamin D wird auf natürliche Weise über die Haut produziert, wenn Du ein Sonnenbad nimmst (Gesicht und Arme 15-20 Minuten täglich sonnen, beuge aber einem Sonnenbrand vor!). In der Schweiz kann es im Winter zu einem Vitamin D Mangel kommen. Falls dies bei Dir der Fall ist, verschreibt Dir der Arzt Vitamin D Tropfen. Dieses Vitamin findet man selten in der Nahrung (v.a. in Lebertran, Thunfisch, Lachs).

 

Die Krebsliga Schweiz informiert über das Thema „Krebsheilmittel“: Ukrain, das Galavit, Tinkturen Hulda Clark.

 

Solltest Du Ergänzungsmittel auf Basis von Phytochemikalien zu Dir nehmen (Isoflavone, Kurkuma, Resveratrol) beachte bitte auch da das Vorsorgeprinzip! Wir Ärzte kennen die ungünstige Wirkung der Isoflavone auf den Brustkrebstumor, obwohl die „positive Wirkung“ im natürlichen Nahrungsmittel Soja, bewiesen ist. Darum empfehlen wir eher einen natürlichen Früchte- oder Gemüsecocktail als Tabletten zur Prävention!

 

Welchen Einfluss hat Aspirin?

Eine neue Studie (Holmes JCO 2010) behauptet, dass die Brustkrebs- Sterblichkeit, bei einer regelmäßig Aspirin-Einnahme, um 70% reduziert werden kann (zusätzlich zu der Krebsbehandlung). Die Wissenschaftler sagen, dass Aspirin die Entzündung des Körpergewebes reduziert, was die Ausbreitung der Krebs hindert. Diese erfolgversprechenden Resultate sind durch andere Studien noch zu beweisen, aber die Ärzte interessieren sich dafür. „Am Ende der Chemotherapie, empfehle ich meinen Patientinnen Ihren Hausarzt aufzusuchen, damit er Aspirin Cardio (100mg 5 Tage die Woche) verschreibt. Dieses Medikament sollte jedoch immer unter medizinischen Kontrolle eingenommen werden, da Aspirin z.B. bei Magen-, Leber oder Nierenproblemen nicht zu empfehlen ist.“ PD Dr. med. Gilles Berclaz, Brustzentrum Bern.
Beachte, dass der Wirkstoff von Aspirin, die Salizylsäure, sich natürlicherweise in Gemüse und  Gewürzen befindet (Curry, Paprika, Thymian und Rosmarin (getrocknet), Zimt.

 


Mehr Information zum Nachlesen:


"Anti-Krebs-Buch: Was uns schützt : Vorbeugen und nachsorgen mit natürlichen Mitteln" von David Servan-Schreiber. Siehe auch guerir.org (nur auf französisch und englisch).

"Krebszellen mögen keine Himbeeren - Nahrungsmittel gegen Krebs - Das Immunsystem stärken und gezielt vorbeugen" von Richard Béliveau und Denis Gingras. Siehe auch richardbeliveau.org (nur auf französisch).


"Krebszellen mögen keine Himbeeren: Das Kochbuch - Schmackhafte Rezepte fürs Immunsystem" von Richard Béliveau und Denis Gingras.


"Life Over Cancer: The Block Center Program for Integrative Cancer Treatment" von Keith Block (nur auf englisch).

 



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